Die Architektur der Kirche

Photo: Tim Ludwig

Die architekturgeschichtliche Entwicklung zur Zeit des 2. vatikanischen Konzils (1962 - 1965) prägte auch die Bauweise der Heilig-Geist Kirche. Sie beeindruckt als modernes Gebäude mit originellem Erscheinungsbild und wurde nach dem Entwurf und Modell des Architekten Georg Dieter Baumewerd aus Münster gebaut.
Die Kirche besteht aus sechs Einzelelementen, die sich zu einem Zentralbau zusammenfügen. Der auf die Altarinsel hin ausgerichtete Innenraum ist durch die sechs unterschiedlich hohen Pilzdächer (links einer dieser “Pilze” vom Altar aus gesehen) gegliedert. Sie ergeben durch ihren Standort einen vierteiligen Raum (drei gleichseitige Dreiecke und ein Innendreieck), der in seiner Mitte das größte Volumen besitzt. Die immer wiederkehrende Form des Pilzes und die wie provisorisch aufgestellten “Wände” sollen dem Raum eine Abgeschiedenheit in dem jeweiligen Außendreieck und zugleich eine Offenheit zum Innendreieck geben. Diese Offenheit wird vor allem durch die großen, hellen Glasfenster oberhalb und die Fensterbänder seitlich der “Wände” erreicht, die einen vollen Lichteinfall zu jeder Tageszeit ermöglichen (und die in der Dunkelheit angestrahlte Kirche zu einem Ort mit einem ganz eigenen Erfahrungsraum werden lassen).

So wirkt der Baukörper auch von außen nicht wie eine nackte Betonschale und trotz hoch liegender Fenster keineswegs wie ein geschlossenes, abweisendes Kastell. Es drängt sich eher der Eindruck einer Unterstell- und Einkehrmöglichkeit auf, die zum Verweilen, Ausruhen und Besinnen einlädt (daher ist es auch das Bestreben der Gemeinde, trotz gelegentlichen Vandalismus’ die Kirche tagsüber geöffnet zu halten).
Im Kirchengebäude wird keinerlei Hierarchie der kirchlich-religiösen Zwecke räumlich sichtbar. Dies gilt in gleicher Weise auch für den Innenraum der Kirche. Die Standorte für Altäre, Leuchter, Tabernakel, Madonna und Orgel sind durch die jeweiligen liturgischen Tendenzen bestimmt, jedoch immer durch die Raumform zur Mitte hin orientiert. Die Bänke sind mobil und damit den verschiedenen Bedürfnissen anpaßbar.


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